Schlechte Kamera, gute Fotos

31 Oct Schlechte Kamera, gute Fotos

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Schlechte Kamera, gute Fotos – Wie man auch mit günstigen Einsteigerkameras bemerkenswerte Bilder machen kann

 

Ob ein Selfie von der neuen Frisur oder ein Bild vom leckeren, selbstgemachten Schokoladenkuchen – ein schneller Schnappschuss mit dem Smarthphone ist für viele Menschen alltäglich geworden. Doch oftmals wünscht man sich, man hätte etwas Besseres in den Händen, um schöne Motive auch bei schlechten Bedingungen perfekt einzufangen und seine eigene Kreativität frei zu entfalten. Gute Fotos – auch mit einer schlechten Kamera.

Die beruhigende Nachricht: man muss keinen dreistelligen Betrag für eine gute Kamera zahlen. Eine Spiegelreflexkamera kann sehr teuer sein, aber wer nicht gerade als Berufsfotograf unterwegs sein will oder nur das Beste vom Allerbesten will, kann sich auch im niederen Preissegment umsehen.

Digitale Kompaktkameras sind eine erschwingliche Alternative und gerade für Einsteiger interessant. Trotzdem muss man sich auf Abstriche gefasst machen. Eine DSLR hat beispielsweise einen schnelleren Autofokus, wodurch sich schnell bewegliche Objekte besser einfangen lassen. Um das Problem auch mit einer günstigen Einsteigerkamera zu umgehen, sollten Sie mit der Kamera bereits vorher auf ein Objekt in etwa gleich weiter Entfernung fokussieren und den Auslöser nur leicht herunterdrücken. Dadurch wird die Sperre des Autofokus betätigt. Warten Sie ab, bis das gewünschte Bildmotiv sich nähert und in ihr Blickfeld kommt. Bewegen Sie die Kamera dann in dieselbe Richtung; das Objekt dabei stets im Mittelpunkt. Erst dann den Auslöser komplett durchdrücken. Dadurch können sie das bewegte Motiv im richtigen Moment besser einfangen und so auch mit einer preiswerten Kamera den Augenblick gekonnt festhalten. Der erste Schritt für gute Fotos!

Wenn das Licht einfach nicht mitspielt

Im Gegensatz zu DSLRs, die mit größeren Sensoren arbeiten und so auch mit schlechten Lichtverhältnissen gut zurechtkommen, sind Kompaktkameras entschieden im Nachteil. Vermeiden Sie bei daher Fotos zur Mittagsstunde und nutzen Sie für Landschaftsaufnahmen lieber die Morgen-und Abendstunden. Das eingebaute Blitzlicht kann hierzu nützlich sein, wenn man es richtig einsetzt. Bei starkem Sonnenlicht werden dadurch starke Schatten reduziert, was besonders bei Porträtaufnahmen einen verschönernden Effekt hat. Ist der Hintergrund also sehr hell und das Bildmotiv im Vordergrund zu dunkel, lässt sich das mit dem Blitzlicht einfach ausgleichen.

TFP-Shootings

Nachts sollten Sie lieber ganz auf Blitzlicht verzichten und stattdessen auf das i.d.R. vorhandene Nachtprogramm zurückgreifen. Die Kamera sollte zudem so ruhig wie möglich gehalten werden, am besten mithilfe eines Stativs oder einem festen Untergrund. Schalten Sie außerdem – falls vorhanden – den Bild-Stabilisator aus, da seine stetigen Korrekturversuche zu Wackelbildern führen. Auch das Einschalten des Selbstauslösers ist in dem Fall zu empfehlen. Nachdem das Bild aufgenommen wurde, können Sie mithilfe der Belichtungskorrektur nachhelfen. In geschlossenen Räumen sollte man ebenso das Ausschalten des Blitzlichts in Betracht ziehen und stattdessen den ISO-Wert anheben, der die Lichtempfindlichkeit des Sensors erhöht und dadurch bereits vorhandenes Licht besser nutzen kann. Allerdings kann das auch zu erhöhtem Rauschen führen, weshalb man verschiedene Einstellungen ausprobieren sollte. Generell gilt: Je höher der ISO-Wert, desto höher das Rauschen, wovon speziell Kompaktkameras betroffen sind. Ein gekonntes Einstellen des Blitzes – der zweite Schritt für gute Fotos!

Auf das Wesentliche beschränken

Kameras für Einsteiger haben entweder nur einen geringen optischen Zoom oder sogar nur einen digitalen Zoom. Letzteres sollte aufgrund des Qualitätsverlust nur im Notfall benutzt werden. Gehen Sie lieber näher an das Motiv heran oder bearbeiten Sie das Foto später selbst digital nach, indem sie Überflüssiges aus dem Bild herausschneiden. Verfügt Ihre Kamera auch über einen Autofokus, dann gilt hierbei dasselbe Prinzip wie bei der Aufnahme eines sich schnell bewegenden Objektes: Den Auslöser nur leicht herunterdrücken und genau auf das Motiv zielen. Viele Kameras bieten allerdings auch diverse Fokusmodi an, wie z.B. den Mehrfeld-Autofokus, welcher das am nächsten stehende Objekt scharfstellt. Ein Blick ins Handbuch lohnt sich daher und man sollte mehrere Möglichkeiten durchgehen, bevor man sich auf eine Einstellung festlegt.

Einsteigerkameras erfordern zugegebenermaßen mehr Herumprobieren und verfügen über weniger manuelle Einstellmöglichkeiten sowie Zubehör oder gar auswechselbare Objektive. Ihr günstiger Preis, die leichte und kleine Bauart und die benutzerfreundliche Bedienung sind jedoch ein echter Pluspunkt und machen sie insbesondere für den Heimgebrauch zur ersten Wahl. Wer später immer noch auf DSLRs umsteigen will, kann bereits mit Einsteigermodeln (z.B. Nikon D3300 oder Canon EOS1300D) für unter 400 Euro glücklich werden. Auch spiegellosen Systemkameras (kurz DSLM) wie etwa die Sony Alpha 5000, können der nächste Schritt in der Fotografie sein.

Davor heißt es jedoch: viel ausprobieren und sich nicht ärgern, falls ein Schnappschuss doch mal danebengeht – schließlich kann dieser ganz leicht wieder gelöscht werden und niemand muss das missglückte Bild je zu Gesicht kriegen. Ausprobieren – der letzte Schritt für gute Fotos!

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